Technische LeistungMenschliche Werte

Präanalytik - Medizinisches Labor

In der „Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen 2014“ werden detaillierte Anforderungen an die Präanalytik gestellt.

Unter Präanalytik werden alle Arbeitsschritte verstanden die bis zur eigentlichen Messung durchlaufen werden:

  • ggf. spezielle Vorbereitung des Patienten (Nüchternstatus, Medikamentenstatus), Feststellung der Identität des Patienten, von dem die Primärproben entnommen werden, ggf. besondere zeitliche Festlegung für die Entnahme
  • Gewinnung und Kennzeichnung des Untersuchungsmaterials
  • Transport und Verwahrung des Untersuchungs- oder Probenmaterials
  • Beurteilung des Untersuchungs- und/ oder Probenmaterials
  • Probenvorbereitung (z. B. Abtrennung korpuskulärer Bestandteile durch Zentrifugation).
    (RiliBäK 2014, Begriffsbestimmungen)

Zu den präanalytischen Faktoren, die das Ergebnis oder die Interpretation einer Laboratoriumsuntersuchung beeinflussen, gehören jedoch weitere Aspekte, die es zu beachten gilt, z.B.:

  • Alter und Geschlecht des Patienten
  • Einnahme von Medikamenten
  • Zirkadiane und saisonale Schwankungen

Die Einhaltung hoher Qualitätsstandards im Rahmen unserer Akkreditierung nach DIN EN ISO 15189 gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Präanalytik und ist Grundlage zuverlässiger Analysenergebnisse. Um die gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, müssen wir in seltenen Fällen die Durchführung einer Untersuchung ablehnen, z.B. wenn die Zeit, in der ein Analyt stabil nachweisbar ist, überschritten wurde. Ziel unseres Präanalytik-Leitfadens ist es, solche Probleme zu minimieren und eine rationale Diagnostik zu unterstützen.

 

Übersicht:

  • Indikation und klinische Beratung
  • Probenkennzeichnung
  • Anforderungsschein und Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz bei humangenetischen Untersuchungen
  • Art und Menge der zu entnehmenden Primärprobe
  • Gewinnung von Untersuchungsmaterial
  • Reihenfolge der Blutentnahme
  • Entnahmesysteme und Probenhandling
  • Spezielle Probenmaterialien
  • Beispiele für patientenbezogene Einflussgrößen/ Störfaktoren
  • Hinweise für Patienten für die Selbstgewinnung sowie den Transport eigenen Untersuchungsmaterials
  • Datenschutz

Hinweise für Patienten für die Selbstgewinnung sowie den Transport des Untersuchungsmaterials.

Mit den nachfolgenden Informationen wollen wir Ihnen einen Leitfaden in Punkto Präanalytik auf dem Weg zu einer erfolgreichen Labordiagnostik zur Verfügung stellen.

Indikation und klinische Beratung

Das Labor steht Ihnen für eine klinische Beratung zur Anforderung von Untersuchungen und zur Auslegung von Untersuchungsergebnissen gerne zur Verfügung.

Probenkennzeichnung

Die Probenkennzeichnung dient der eindeutigen Zuordnung einer Patientenblutprobe zum Laborauftrag. Bei Nutzung von Barcode-Etiketten ist zu beachten, dass sowohl auf das Probenröhrchen als auch auf den Untersuchungsauftrag jeweils ein Klebeetikett mit der gleichen Nummer aufgebracht wird. Um Verwechselungen sicher auszuschließen, muss insbesondere bei der Blutgruppendiagnostik das Probengefäß mit Vor- und Zuname sowie Geburtsdatum und Barcode beschriftet werden. Die Beschriftung der Probengefäße für die Blutgruppenbestimmung unterliegt den Hämotherapie-Richtlinien und der anfordernde Arzt ist für die Identität der Blutprobe verantwortlich. Bei Stimulations- und Suppressionstests oder Tagesprofilen sind weitere Angaben zur Probenidentifikation notwendig (Uhrzeit, Reihenfolge der Entnahme). Ebenso ist darauf zu achten, dass für bestimmte Untersuchungen ein separates Probengefäß erforderlich ist (z.B. Blutgruppenbestimmung, Viruslastbestimmung). Bei Entnahme von anderen Körperflüssigkeiten, z.B. Punktaten, sowie mikrobiologischen Abstrichen, bitte immer Angabe des Entnahmeortes.

Anforderungsschein und Einverständniserklärung

Für Ihre Anforderungen stellt Ihnen unser Labor die entsprechenden Laboraufträge und das Formular für die Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz bei der Anforderung von humangenetischen Untersuchungen zur Verfügung.

Der Anforderungsschein muss folgende Angaben enthalten:

  1. Name, Vorname, Geburtsdatum und Geschlecht des Patienten
  2. Adresse von Patienten bzw. Kostenträger
  3. Angaben zum einsendenden Arzt/Praxisstempel
  4. Art des Untersuchungsmaterials/ der Primärprobe und falls zutreffend deren anatomischer Herkunkftsort sowie die angeforderte Untersuchung
  5. Abnahmedatum und Entnahmezeitpunkt, Reihenfolge der Entnahme, ggf. Uhrzeit der Entnahme der Primärprobe
  6. Verdachtsdiagnose
  7. Klinische Angaben, ggf. Hinweise auf Vorbefunde, falls erforderlich Ethnie, Familienanamnese, Reise- und Expositionshistorie, Angaben zu übertragbaren Krankheiten sowie weitere klinisch relevante Angaben
  8. falls erforderlich: Nüchternstatus, Medikamentenstatus u.a. letzte Gabe bzw. Beendigung, Dosierung, Art der Therapie (z.B. Antibiose)

Um einen reibungslosen und zügigen Ablauf bei der Auftragsannahme zu gewährleisten sowie Übertragungsfehler zu vermeiden, bitten wir um Chipkartenaufdruck (nach Möglichkeit keine handschriftlichen Einträge) auf den Anforderungsscheinen.

Art und Menge der zu entnehmenden Primärprobe

Bei Entnahmeröhrchen mit Zusätzen muss auf die korrekte Befüllung der Röhrchen bis zur Markierung geachtet werden. Um die korrekte Probenmenge sicherzustellen, steht Ihnen das Labor für Auskünfte gerne zur Verfügung.

Gewinnung von Untersuchungsmaterial

Venenblutentnahme unter Standardbedingungen

  • Die Blutentnahme sollte zwischen 8 und 9 Uhr nach einer Nüchternperiode des Patienten von 8-12 Std. erfolgen.
  • Nach einer Ruhezeit (sitzend oder liegend) von mindestens 10 Min. kann dem Patienten Blut aus einer gut gefüllten Vene nach vorheriger Desinfektion entnommen werden.
  • Es sollte möglichst keine Entnahme aus liegenden venösen oder arteriellen Zugängen erfolgen. Besteht keine andere Möglichkeit, sollte mindestens das 10-fache des Totvolumens des Katheters vorab entnommen und verworfen werden.
  • Die Staubinde wird handbreit oberhalb der vorgesehenen Einstichstelle angelegt (bei Entnahme am Arm).
  • Zum Einstechen der Kanüle max. 1 Min. stauen, der Einstich muss streng intravenös erfolgen. Die Haut wird gegen die Stichrichtung gespannt und die Schliffseite der Kanüle nach oben gerichtet.
  • Die Stauung kann gelöst werden, sobald Blut in die Röhrchen läuft.
  • Die Punktionsstelle nach Entfernen der Kanüle ausreichend lange mit einem Tupfer unter ausreichendem Druck verschließen.

Die Reihenfolge der Blutentnahme sollte wie folgt sein:

  1. Blutkulturen
  2. Nativblut (Vollblut/ Serum)
  3. Citratblut (Gerinnung)
  4. EDTA- / Heparinblut
  5. Fluoridblut

Blutentnahmeröhrchen mit Antikoagulantienzusatz müssen umgehend mehrfach "über Kopf" geschwenkt werden, um eine vollständige Durchmischung zu erreichen.

 

Entnahmesysteme und Probenhandling

4.1. Entnahmesysteme – Farbkodierung:

ProbenmaterialVacutainer®Sarstedt Monovette®
Serum rot (braun) weiß
Serum mit Trennhilfe/Gelmonovette goldgelb braun
EDTA-Blut violett rot
Blutgruppenröhrchen violett/groß rot/groß
Citrat-Blut [1+9, Gerinnung] hellblau grün
NaF Citrat Plasma (Glucose) grau
grau (GlucoExact)
NaF grau gelb
Heparin-Blut Na-/NH4 grün blau
Lithium-Heparin-Blut orange orange
Fluorid [NaF] grau gelb
Urinmonovette - gelb

 

4.2. Umgang mit Probenmaterial

Serum:

Vollblut entnehmen, mindestens 20 Min. (höchstens 1 Std.) in senkrechter Stellung gerinnen lassen, wenn möglich und erforderlich, zentrifugieren (ca. 10 Min. bei 2500 g), Überstand (Serum) abheben und in unsere Probenröhrchen überführen. Die Zentrifugation von Serum-Gel-Monovetten führt zu einer dauerhaften Trennung von Blutkuchen und Serum, hier ist ein Abpipettieren vor dem Versand nicht erforderlich.

Plasma (EDTA-Plasma/ Heparin-Plasma):

Vollblut in entsprechende Röhrchen (EDTA/Heparin) bis zur Markierung korrekt befüllen, durchmischen, sofort zentrifugieren (ca. 10 Min. bei 1860 g), Überstand (Plasma) abheben, in unsere Probenröhrchen überführen, entsprechend numerieren und kennzeichnen und gemäß der Vorschrift des jeweiligen Testparameters lagern.

EDTA-Vollblut:

EDTA-Monovette bis zur Markierung korrekt befüllen. Für Blutbilder sowie molekulargenetische und molekularbiologische Untersuchungen benötigen wir EDTA-Vollblut. Zur Blutgruppendiagnostik (Blutgruppe sowie Direkter und Indirekter Antikörpersuchtest) benötigen ein separates großes BG-EDTA-Röhrchen (9 ml), auf dem vorgesehenen Barcode-Etikett beschriftet mit Name, Vorname, Geburtsdatum .

Citrat-Plasma:

Citrat-Monovette bis zur Markierung korrekt befüllen. Für Gerinnungsanalysen möglichst unmittelbar, spätestens aber 1 Std. nach Entnahme, das Citratblut bei 1860 g 10 Min. zentrifugieren. Das überstehende Plasma wird in ein Kunststoffröhrchen überführt und verschlossen bei -18° C bis – 20° aufbewahrt.

Na-Fluorid-Citratplasma/ GlucoExact®:

Zur Bestimmung der Blutglucose empfehlen wir die Verwendung der NaF Citratplasma-Glucoseröhrchen (GlucoExact®), um falsch-niedrige Werte zu vermeiden. Diesen ist neben einem Antikoagulanz auch ein Glykolysehemmer zugesetzt, die Glucosebestimmung aus Serum ist obsolet. Die korrekte Befüllung der Monovette bis zur Markierung ist für die richtige Messwertermittlung unerlässlich.

Malondialdehyd (MDA):

spezielles MDA-Röhrchen anfordern (auf Anfrage im Labor erhältlich).

24 Std. Sammelurin, ohne Zusätze:

Behälter für die Urinsammlung können über das Labor bestellt werden. Eine Vielzahl von Untersuchungen im Urin beziehen das Ergebnis auf die Tagesausscheidung, so dass die Angabe der Sammelmenge unbedingt erforderlich ist. Der Patient sollte genau informiert sein, um Fehler beim Sammeln zu vermeiden.

Die Patienten-Anleitung für Sammelurin kann auf der Homepage der Laborarztpraxis unter der Rubrik "Downloads" heruntergeladen werden. Die Sammelperiode beginnt um 7 Uhr morgens. Nachdem der erste Morgenurin verworfen wurde, erfolgt die komplette Sammlung aller Urinportionen bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr inklusive des ersten Morgenurins. Die Gesamturinmenge sorgfältig durchmischen, die benötigte Teilurinmenge in Urinmonovette (gelber Deckel) abfüllen.

Folgende Untersuchungsparameter benötigen keinen Zusatz von Säure:

  • Aldosteron, Cortisol
  • Albumin, Eiweiß gesamt
  • Elektrolyte
  • Harnsäure (Urat)
  • Osmolalität
  • Porphyrine (lichtgeschützt)
  • Pyridinoline
  • Spurenelemente

24 Std. Sammelurin, angesäuert:

Zuerst 9 ml 20% Salzsäure in den Sammelbehälter geben. Die Urinsammlung verläuft wie oben beschrieben.

Für folgende Untersuchungsparameter Urin bitte ansäuern:

  • Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin)
  • Dopamin
  • Vanillinmandelsäure, Homovanillinmandelsäure
  • 5-HIES (auf pH-Wert 4.0- 6.0 einstellen)

Spezielle Probenmaterialien

5-Hydroxyindolessigsäure (HIES):

Zwei bis drei Tage vor und während der Harnsammlung sind Serotonin-haltige Lebensmittel zu vermeiden, dies sind: Avocados, Auberginen, Bananen, Beerenfrüchte, Tomaten, Schokolade, Nüsse , Zwetschgen , Kaffee, Tee, alkoholische Getränke und Nikotin. Zahlreiche Medikamente können das Testergebnis beeinflussen. Falsch erhöhte Werte: Paracetamol, Reserpin, Fluorouracil, Amphetamine, Guaifenesin, Mephenesin. Falsch erniedrigte Werte: Acetylsalicylsäure, Levodopa, Phenothiazin, Isoniazid, MAO-Hemmer sowie Medikamente mit ähnlichem Wirkmechanismus.

Humangenetische Untersuchungen:

Für humangenetische Untersuchungen wird EDTA-Vollblut benötigt. Gemäß Gendiagnostikgesetz ist die Einwilligungserklärung des Patienten erforderlich. Bei fehlender Einwilligung kann die Untersuchung im Labor leider nicht durchgeführt werden.

C13 Atemtest

Der C13 Atemtest dient dem Nachweis einer Helicobacter pylori-Besiedlung des Gastrointestinaltraktes. Die Anleitung zur Durchführung des Atemtests finden Sie auf der Homepage der Laborarztpraxis unter der Rubrik "Downloads".

Ejakulat

Bitte vorherige Rücksprache mit dem Labor.

 

Material für folgende Parameter ist tiefgefroren einzusenden:

Parameter Probenvolumen/ Material

ACTH (Adrenocorticotropes Hormon)

1,0 ml EDTA-Plasma

Adrenalin

3,0 ml EDTA-Plasma

Aldosteron

1,0 ml Serum

Aldosteron (freies) im 24-Std. Urin

10 ml 24 Std.-Sammelurin

Aldosteron-18-Glucuronid

10 ml 24 Std.-Sammelurin

Aminosäuren 3,0 ml EDTA-Plasma

Ammoniak

2,0 ml EDTA-Plasma

Angiotensin II

1,0 ml EDTA-Plasma

a1-Antitrypsin

Stuhlprobe

Antithrombin-Aktivität

1,0 ml Citrat-Plasma

CH-50

1,0 ml Serum oder Citrat-Plasma

Dopamin

2,0 ml EDTA-Plasma

Faktor Xa-Aktivität (LMW-Heparin) 1,0 ml Citrat-Plasma
Faktor I (Fibrinogen)
Faktor II
Faktor V
Faktor VII
Faktor VIII
Faktor VIII ass. AG
Faktor VIII Ristocetin- Cofaktor
Faktor IX
Faktor X
Faktor XI
Faktor XII
Faktor XIII

je Gerinnungsfaktor: 0,5 ml Citrat-Plasma

FK 506 (Tacrolimus)

2,0 ml EDTA-Vollblut

Gastrin 0,5 ml Serum

Glucagon

1,0 ml EDTA-Plasma

Glutathion 2,0 ml EDTA-Vollblut

Heparin (anti-Xa-Aktivität)

1,0 ml Citrat-Plasma

Histamin

2,0 ml Heparin-Plasma oder EDTA-Plasma oder Urin

IGF-1 (Insulin like Growth Factor-1) Somatomedin C
0,5 ml Serum

IGF-BP3 (Insulin like Growth Factor-Bindeprotein 3)

0,2 ml Serum

Interleukine

0,5 ml Serum oder EDTA-Plasma

(löslicher) Interleukin-2-Rezeptor (IL-2-R)

0,5 ml Serum

Insulin 0,5 ml Serum

Katecholamine

2,0 ml EDTA-Plasma

Lupus-Antikoagulans

3,0 ml Citrat-Plasma

+ 2,0 ml Serum

MDA (Malondialdehyd)

1,0 ml EDTA-Plasma

Metanephrine 2,0 ml EDTA-Plasma
Neopterin 2,0 ml Serum

Noradrenalin

3,0 ml EDTA-Plasma

Osteocalcin

1,0 ml Serum

Plasminogen

1,0 ml Citrat-Plasma

PAI-1 (Plasminogen-Aktivator-Inhibitor)

1,0 ml Citrat-Plasma

PMN-Elastase Stuhlprobe

Proinsulin, intakt

1,0 ml Serum

Protein C-Aktivität 1,0 ml Citrat-Plasma

Protein S-Aktivität

1,0 ml Citrat-Plasma

Protein S-100

1,0 ml Serum

Renin

1,0 ml EDTA-Plasma

Serotonin 1,0 ml Serum oder EDTA-Plasma oder angesäuerten 24 Std.- Sammelurin
Sirolimus (Rapamycin)
2,0 ml EDTA-Vollblut

Somatomedin C (IGF-1)

1,0 ml Serum

Tacrolimus (FK 506), Prograf
2,0 ml EDTA-Vollblut

TNF alpha (Tumornekrosefaktor alpha)

1,0 ml Serum

Vasoaktives Intestinales Peptid (VIP)

1,0 ml EDTA-Plasma (Trasylol-Spezialröhrchen, im Labor erhältlich)

Vitamin C (Ascorbinsäure)
1,0 ml Serum
Vitamin H (Biotin)
1,0 ml Serum

Vitamin K (Phyllochinon)

1,0 ml Serum

von Willebrand-Faktor (Konz./Ristocetin)

2,0 ml Citrat-Plasma

zirkl. Immunkomplexe 2,0 ml Serum

Folgende Parameter nicht gekühlt einsenden:

ParameterMaterial
Blutbild EDTA-Vollblut
TBC-EliSpot-Test Spezialgefäß (im Labor erhältlich)
Proben für durchflusszytometrische Untersuchungen siehe Kapitel "Durchflusszytometrie"

 

Folgende Parameter lichtgeschützt einsenden:

Parameter Material
Beta-Carotin Serum
Bilirubin Serum
Neopterin Serum
Porphyrine Urin
Pyridinoline Urin
Vitamin A (Retinol)
Serum
Vitamin B1 (Thiamin)
EDTA-Vollblut
Vitamin B2 (Riboflavin)
EDTA-Vollblut
Vitamin B3 (Niacin) Serum
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Serum oder EDTA-Plasma
Vitamin B12 (Cobalamin)
Serum
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Serum
Vitamin E (Tocopherol)
Serum
Vitamin K (Phyllochinon)
Serum

 

Beispiele für patientenbezogene Einflussgrößen /Störfaktoren

Geschlecht

Für die aussagekräftige Interpretation zahlreicher Laborparameter ist die Kenntnis des Geschlechts des Patienten Voraussetzung. Wir bitten daher um Markierung des entsprechenden Feldes auf dem Überweisungsschein. Geschlechtsspezifische Unterschiede finden sich u.a. bei:

  • Hormonen (z.B. unterschiedliche Konzentration von Östradiol, Testosteron)
  • den Referenzbereichen von Leberenzymen, Kreatinin, Eisen, Ferritin, BSG, Kreatinkinase, Blutbild
  • Erythrozyten-und Hämoglobinkonzentration (bei Männern höher als bei Frauen)

Lebensalter

  • erhöhte Hämoglobin- und Bilirubinkonzentration bei Neugeborenen
  • erhöhte alkalische Phosphatase in der Wachstumsphase

Zirkadiane und saisonale Schwankungen, Biorhythmik

Viele Hormone weisen tagesabhängige Konzentrationsschwankungen auf. Entsprechende Parameter sollten daher als Tagesprofil oder im 24 Std.-Sammelurin bestimmt werden. Ein einzelner Messwert hat nur eine begrenzte Aussagekraft.

Parameter mit ausgeprägter Tagesrhythmik (Maximum in Klammern):

  • ACTH (morgens)
  • Cortisol (tageszeitliche Schwankungen)
  • Katecholamine (morgens)
  • Eisen (mittags)
  • Wachstumshormon, Parathormon (nachts)

Ein Beispiel für saisonale Schwankungen ist Vitamin D mit Maximalwerten im Sommer (UV-abhängig).

Zahlreiche Hormone unterliegen einer Biorhythmik im Rahmen des Menstruationszyklus (Fertilitätsdiagnostik).

Bei gezielten Fragestellungen beraten wir Sie gerne telefonisch.

Ernährung

  • Bei Nahrungskarenz verändert sich die Konzentration von Proteinen, Fetten und Harnstoff (erniedrigt), Kreatinin und Harnsäure steigen an
  • Vegetarische Kost führt zur Abnahme von Kreatinin und Vitamin B12
  • Eiweißreiche Diäten führen zu einem Anstieg von Proteinen, GPT und Ammoniak
  • Fett-und kohlenhydratreiche Kost führt zum Anstieg von Triglyceriden

Rauchen

  • Chronischer Nikotinabusus führt u.a. zu einer Erhöhung von CEA, Leukozyten, Adrenalin, Cortisol, Lipoproteinen und Spurenelementen
  • Vermindert sind u.a. die Konzentrationen von ACE, Prolaktin, Vitamin C
  • Nach direktem Zigarettenkonsum ist das CO-Hb und die Glukosekonzentration erhöht

Alkohol

  • chronischer Alkoholabusus führt u.a. zu einer Erhöhung von γ-GT, GPT, GOT, MCV, CDT, Adrenalin, Cortisol
  • 2-3 Std. nach Alkoholkonsum ist Laktat erhöht und Glucose vermindert

Weitere: Körperliche Aktivität, Zustand nach Impfungen

Störfaktoren, die die analytische Leistungsfähigleit der Untersuchungen/ Auswertungen wesentlich beeinträchtigen können sind u.a. starke Hämolyse, Lipämie, Bilirubinämie, Autoimmunerkrankungen, Kreuzreaktionen, Kälteagglutinine/-antikörper, Medikamente.

Hinweise für Patienten für die Selbstgewinnung sowie den Transport eigenen Untersuchungsmaterials

Die Anleitungen zur Durchführung für Urinsammlung (24 Std.-Sammelurin) und Gewinnung von Mittelstrahlurin finden Sie auf der Homepage der Laborarztpraxis unter der Rubrik "Downloads".

Datenschutz

Die Datenverarbeitung in der Laborarztpraxis Dres. Walther, Weindel und Kollegen erfolgt gemäß aktueller gesetzlicher Grundlagen des neuen Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) 2018 mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung von Gesundheitsdaten (besondere Kategorien personenbezogener Daten) finden Sie auf der Homepage der Landesärztkammer Hessen www.laekh.de/aerzte/neues-datenschutzrecht.